Kreidezähne sind bei Kindern leider keine Seltenheit mehr. Die Zahlen beweisen, dass die gemeldeten Krankheitsfälle stetig zunehmen. Laut einer aktuellen Studie einer großen deutschen Krankenversicherung waren im Jahr 2019 rund 230.000 Kinder im Alter von bis zu 9 Jahren mit Kreidezähnen in Behandlung. Damit nehmen die Fälle der Kreidezähne bei Kindern stetig zu und belaufen sich derzeit schon auf rund 8 Prozent aller Kinder in der Altersgruppe bis 9 Jahre. Die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher, da die leichten Fälle und Ausprägungen nicht erfasst sind. Was du gegen weichen Zahnschmelz bei deinem Kind tun kannst und warum du dieses gesundheitliche Problem immer in ärztliche Hände geben solltest, erklären wir dir in unserem heutigen Blogbeitrag.

 

Kreidezähne sind gesundheitlich bedenklich

Kreidezähne gelten als Volkskrankheit unter Kindern. Die genaue Ursache, die die Entstehung von Kreidezähnen begünstigt, ist nicht bekannt. Fakt ist: Immer mehr Kinder leiden unter Kreidezähnen. Rund jedes 3. Kind im Alter von 12 Jahren leidet unter Kreidezähnen.

Wenn dein Kind unter Kreidezähnen leidet, solltest du die Zähne deines Kindes regelmäßig untersuchen lassen. Achte zudem selbst auf auffällige Stellen im Mund. Besonders häufig sind die vorderen Backenzähne und die Schneidezähne betroffen. Zu den typischen Anzeichen, an denen du Kreidezähne erkennst, zählen:

• Weiße oder gelb-braune Flecken auf der Kaufläche der Zähne
• Getrübte Flächen an den Seiten der Zähne
• Schmerzempfindliche Zähne insbesondere bei heißen oder kalten Speisen
• Schmerzen beim Zähneputzen

Kreidezähne gehören immer in professionelle Behandlung. Wobei die Therapie und etwaige Vorsorgemaßnahmen individuell bestimmt werden. Die Basis der Therapie bildet aber immer eine gründliche Zahnhygiene unter Einsatz von hoch konzentrierten und fluoridhaltigen Präparaten. Je nachdem wie stark die Zähne befallen sind, kann die Behandlung variieren.

Bei einer leichten Form von Kreidezähnen reicht es häufig, die Kauflächen betroffener Zähne zu versiegeln. Bei einer ausgeprägten Form von Kreidezähnen können nur noch Füllungen oder Kronen die Funktionalität der Zähne wiederherstellen und erhalten. Bei einer besonders schweren Form von Kreidezähnen kann es sogar notwendig sein, betroffene Zähne zu entfernen.

 

Ursache von Kreidezähnen bisher unerforscht bei stetiger Zunahme

Die Ursache von Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) wie Kreidezähne unter Fachärzten bezeichnet werden, ist bis dato heute noch nicht geklärt. Studien deuten allerdings darauf hin, dass die Entstehung von Kreidezähnen auf Weichmacher wie beispielsweise Bisphenol A zurückzuführen ist. Zu den weiteren potenziellen Ursachen zählen Windpocken, Infektionskrankheiten sowie die Gabe von Antibiotika.

 

Kreidezähnen vorbeugen

Derzeit gibt es keine direkte Heilung für Kreidezähne. Lediglich die Symptome lassen sich derzeit bekämpfen. Am besten ist die Prognose, wenn Kreidezähne frühzeitig erkannt werden. Die Intensivprophylaxe schützt den Zahnschmelz, während bestehende Fissuren versiegelt oder mit Kunststoff aufgefüllt werden. Um Kreidezähne bei deinem Kind zu vermeiden, solltest du bereits frühzeitig auf eine gründliche Zahnpflege achten.

Achte vor allem darauf, dass die nach dem Essen entstehenden Plaque-Säuren den Zahnschmelz nicht angreifen können. Besonders zuckerhaltige Lebensmittel fördern die Entstehung von Plaque-Säuren. Zweimal täglich Zähneputzen ist ein Muss für dich und dein Kind.

Je gründlicher die Zahnhygiene von euch betrieben wird, desto besser. Denn werden schädliche Plaque-Säuren nicht beseitigt, dann sind Zähne nicht mehr geschützt. Da Kreidezähne generell einen deutlich schwächeren Zahnschmelz haben als vergleichsweise gesunde Zähne, sind sie deutlich anfälliger für Karies.

Wenig zuckerhaltige Lebensmittel ist die beste Lösung, um Kreidezähnen vorzubeugen. Unterstützend gegen die Entstehung von Kreidezähnen ist zudem die sehr gewissenhafte Mund- und Zahnhygiene. Hochkonzentrierte Fluorid-Präparate, die vom Zahnarzt verschieben werden, können ebenso hilfreich sein.